Die ersten Tage – Ankommen und Eingewöhnen
Nach dem Einzug braucht der Welpe vor allem eins: Zeit, Nähe und Geduld. Die neue Umgebung, neue Menschen, neue Geräusche, das alles muss erst einmal verarbeitet werden. Es ist ganz normal, wenn der Kleine sich in den ersten Tagen noch vorsichtig oder zurückhaltend zeigt. Jedes Tier hat sein eigenes Tempo.
Bleiben Sie ruhig, liebevoll und konsequent in Ihrem Tagesablauf. Je klarer die Abläufe, desto sicherer fühlt sich der Welpe. Zeigen Sie ihm, wo sein Schlafplatz ist, führen Sie ihn zu festen Zeiten nach draußen, halten Sie sich an Fütterungszeiten. Wiederholung und Rituale geben Sicherheit.
Vermeiden Sie in der Anfangszeit zu viel Trubel oder häufige Besucher, das neue Familienmitglied soll sich erst einmal in Ruhe an Sie und sein neues Zuhause gewöhnen dürfen. Wenn er Vertrauen fasst, wird er von ganz allein neugieriger, fröhlicher und mutiger.

Die ersten Nächte – Nähe und Geborgenheit
Die erste Nacht in einem neuen Zuhause ist etwas ganz Besonderes , für den Welpen wie für Sie. Er verlässt zum ersten Mal seine gewohnte Umgebung, seine Mutter und Geschwister. Ein geschützter Schlafplatz, z. B. eine Hundebox oder ein Gehege neben Ihrem Bett, hilft ihm, sich schneller sicher zu fühlen.
Viele Welpen schlafen dort schneller ein, wenn sie eine vertraute Decke mit dem Geruch aus dem bisherigen Zuhause bei sich haben. Auch eine Wärmflasche unter der Decke oder ein leises Ticken (ähnlich dem Herzschlag der Mutter) kann beruhigend wirken.
Wenn er in der Nacht unruhig wird oder fiept, nehmen Sie ihn nicht gleich auf den Arm, sondern sprechen Sie sanft mit ihm, streicheln Sie durch das Gitter oder führen ihn hinaus, wenn er sich lösen muss. Nach und nach wird er sich an den neuen Schlafrhythmus gewöhnen und Sie werden feststellen, wie schnell aus der Unsicherheit eine vertrauensvolle Nähe wird.
Der erste Tierarztbesuch – Vertrauen von Anfang an
Etwa eine Woche nach dem Einzug steht meist der erste Tierarzttermin an zum Kennenlernen, für eine allgemeine Kontrolle und eventuell für die nächste Impfung. Viele Züchter, so auch ich, übergeben den Welpen bereits geimpft, entwurmt und mit EU-Heimtierausweis.
Dennoch ist es sinnvoll, Ihren Tierarzt bald persönlich kennenzulernen. Am besten vereinbaren Sie einen ruhigen Kennenlerntermin ohne Impfung oder Behandlung, damit der Welpe das Gefühl bekommt: „Hier passiert nichts Schlimmes.“
Bringen Sie eine vertraute Decke mit, vielleicht auch ein Lieblingsspielzeug, und sprechen Sie ruhig mit Ihrem Welpen während der Untersuchung. Wenn Sie selbst gelassen bleiben, überträgt sich das auf Ihren kleinen Hund.
Ein guter Tierarzt wird sich Zeit nehmen, erklären und vorsichtig vorgehen, das auch zukünftige Besuche möglichst stressfrei bleiben. So schaffen Sie von Anfang an eine positive Basis für ein gesundes Hundeleben.

Spielen mit Maß und Gefühl
Ein Welpe ist verspielt keine Frage. Doch auch hier gilt: Weniger ist mehr. In den ersten Tagen ist der Welpe oft schnell müde und braucht viele Pausen. Spielen ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen und die Bindung zu stärken, aber es sollte immer altersgerecht und nicht zu wild sein.
Weiche Spielzeuge, Zerrspiele mit sanftem Zug und kurze, entspannte Interaktionen eignen sich gut. Besonders schön ist es, wenn Sie sich bewusst Zeit für gemeinsame Spielphasen nehmen, das schafft Nähe und fördert das gegenseitige Verständnis. Und: Beenden Sie das Spiel ruhig einmal selbst, damit Ihr kleiner Liebling gleich lernt, dass Sie die Regeln bestimmen - ganz liebevoll, aber klar.
Fütterung – ruhig, regelmäßig, vertraut
In den ersten Tagen ist es besonders wichtig, den Welpen mit dem gewohnten Futter weiter zu versorgen. Der Magen-Darm-Trakt eines jungen Hundes ist noch empfindlich, und allzu schnelle Umstellungen können leicht zu Durchfall führen. Ich gebe Ihnen beim Abholen gern etwas vom gewohnten Futter mit. Wenn Sie später wechseln möchten, tun Sie das bitte schrittweise, über mehrere Tage hinweg.
Füttern Sie am besten mehrmals täglich kleine Portionen (bei Welpen in der Regel 3 Mahlzeiten). Bieten Sie ihm die Mahlzeit in einer ruhigen Umgebung an, am besten immer zur selben Zeit und am selben Platz. Das vermittelt Sicherheit und Routine. Frisches Wasser sollte natürlich jederzeit zur Verfügung stehen.