Welpenerziehung

Welpenerziehung

Stubenreinheit – mit Geduld zum Erfolg

Kein Welpe ist von Anfang an stubenrein, das ist ganz normal. Doch mit liebevoller Konsequenz, etwas Geduld und dem richtigen Timing lernt ein kleiner Hund sehr schnell, wo er sich lösen darf. Gerade in den ersten Tagen ist Ihr Welpe noch nicht in der Lage, sein Geschäft lange zurückzuhalten. Wenn er muss, dann meistens sofort, besonders nach dem Schlafen, Fressen oder Spielen. Nutzen Sie diese natürlichen Momente und bringen Sie ihn immer direkt nach solchen Aktivitäten an seinen Löseplatz, idealerweise auf eine kleine Rasenfläche. Wenn er sich dort löst, loben Sie ihn mit freundlicher Stimme und echter Freude, das bestärkt ihn und verknüpft das Lösen draußen mit etwas Positivem.

Es kann natürlich auch mal ein Missgeschick passieren. Bitte nehmen Sie das gelassen, schimpfen oder bestrafen hilft nicht, denn ein Welpe kann in diesem Alter noch keine Verbindung zwischen seinem Verhalten und einer späteren Reaktion herstellen. Reinigen Sie die Stelle gründlich (möglichst geruchsfrei für ihn) und gehen Sie einfach mit der nächsten Gelegenheit wieder ruhig weiter.

Ein paar praktische Tipps:  Tragen Sie den Welpen anfangs nach draußen, vor allem nach dem Fressen oder Schlafen. So verhindern Sie, dass er sich unterwegs noch in der Wohnung erleichtert.

Nachts hilft gute Vorbereitung: Legen Sie sich Ihre Kleidung und Schuhe griffbereit, damit Sie schnell reagieren können, wenn der Welpe unruhig wird. Hören Sie genau hin, viele Welpen melden sich durch leises Fiepen oder Hin- und Herlaufen, wenn sie raus müssen.

Ein Schlafplatz in Ihrer Nähe ist ideal. So bekommen Sie mit, wenn der Welpe sich bemerkbar macht und Sie können verhindern, dass er in sein eigenes Bettchen macht, was er instinktiv vermeiden möchte.

Mit liebevoller Konsequenz, festen Routinen und viel Lob sind viele Welpen schon nach wenigen Wochen stubenrein. Und das Beste: Wenn es einmal „klick“ gemacht hat, wird Ihr kleiner Bichon seine „Geschäfte“ ganz selbstverständlich draußen erledigen, einfach, weil er weiß, wie sehr Sie sich darüber freuen. reagiert werden.


Leinentraining beim Welpen

Ein kleiner Welpe kennt noch keine Leine, das erste Leinentraining will daher behutsam angegangen werden. Ich weiß aus langer Zuchterfahrung, wie aufregend der allererste Spaziergang mit dem neuen Familienmitglied ist. Damit Ihr Bichon-Frisé-Welpe von Anfang an Freude am Spazierengehen hat, sollte er Schritt für Schritt an Halsband und Leine gewöhnt werden. Hier ein paar Tipps, wie das Leinentraining liebevoll gelingt: Erst das Halsband kennenlernen: Bevor es überhaupt nach draußen geht, lassen Sie Ihren Welpen sein Halsband oder Geschirr in Ruhe kennenlernen. Legen Sie es ihm zunächst für ein paar Minuten in der Wohnung an und lenken Sie ihn mit Spielen oder Kuscheln ab. So verknüpft der Kleine das neue Gefühl am Körper mit etwas Positivem.

Die Leine spielerisch einführen: Befestigen Sie die Leine am Halsband, während der Welpe entspannt ist, z. B. nach dem Spielen. Lassen Sie ihn die leichte Welpenleine erst einmal hinter sich herziehen, während Sie ihn mit fröhlicher Stimme loben. Auf diese Weise merkt er, dass die Leine nichts Bedrohliches ist.

Erste Schritte in ruhiger Umgebung: Wählen Sie für die ersten Versuche einen reizarmen Ort, etwa den Garten oder einen stillen Weg. Locken Sie Ihren Welpen mit Ihrer Stimme oder einem Leckerli, damit er Ihnen an der lockeren Leine folgt. Jeder Schritt in Ihre Richtung wird mit überschwänglichem Lob belohnt. Bleiben Sie stehen, wenn der Welpe zieht, und gehen Sie erst weiter, sobald die Leine locker wird. So lernt er ganz nebenbei, dass Ziehen ihn nicht ans Ziel bringt.

Geduld und positive Verstärkung: Erwarten Sie nicht, dass Ihr kleiner Vierbeiner sofort perfekt an der Leine läuft. Manche Welpen setzen sich zunächst hin oder ziehen in eine andere Richtung – das ist normal. Bleiben Sie geduldig und vermeiden Sie ruckartige Bewegungen oder Schimpfen. Mit Liebe, Geduld und ein paar Leckerchen wird Ihr Bichon bald verstehen, was Sie von ihm möchten.

Schon nach kurzer Zeit wird Ihr Welpe stolz und fröhlich neben Ihnen her traben. Wichtig ist, das Leinentraining immer positiv zu gestalten, dann verbindet der kleine Bichon die Leine mit Spaß und gemeinsamen Abenteuern.

Alleinbleiben üben

Auch wenn man den neuen Kuschelfreund am liebsten nie aus den Augen lassen würde, muss jeder Welpe lernen, ab und zu allein zu bleiben. Bichon Frisés sind sehr menschenbezogen, daher ist es besonders wichtig, behutsam mit dem Training zu beginnen, damit keine Trennungsangst entsteht. Bei Curly Sunshine bereiten wir unsere Welpen schon spielerisch darauf vor, indem wir sie z. B. mal kurz in einem sicheren Raum warten lassen. Diese Gewöhnung müssen Sie zuhause fortführen. So gelingt es in kleinen Schritten:

Zunächst Vertrauen aufbauen: Geben Sie Ihrem Welpen ein paar Tage Zeit, sich an sein neues Zuhause und seine Familie zu gewöhnen. Ein Welpe, der sich sicher und geborgen fühlt, tut sich leichter damit, kurze Trennungen zu ertragen.

Kurz den Raum verlassen: Starten Sie damit, den Raum zu verlassen, während Ihr Welpe beschäftigt oder müde ist, etwa, um kurz auf die Toilette zu gehen. Bleiben Sie nur wenige Sekunden weg und kehren Sie ruhig zurück, bevor der Kleine anfängt zu jaulen. So lernt er: Mama oder Papa kommen immer wieder.


Alleine bleiben langsam ausdehnen: Wiederholen Sie diese Übung mehrfach am Tag und verlängern Sie nach und nach Ihre Abwesenheit. Aus Sekunden werden erst eine, dann mehrere Minuten. Bleiben Sie dabei gelassen und machen Sie kein großes Aufhebens aus dem Gehen oder Wiederkommen, ein schlichtes “Bis gleich” beim Rausgehen und ein freundliches Kopftätscheln beim Wiederkehren genügen.

Sicherheitsumfeld schaffen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Welpe während Ihrer kurzen Abwesenheiten gut aufgehoben ist. Ein gemütliches Körbchen oder eine Welpenbox als Rückzugsort, etwas Spielzeug und vielleicht ein getragenes T-Shirt von Ihnen (als vertrauter Geruch) können helfen, dass sich der Kleine nicht einsam fühlt. Entfernen Sie Gefahrenquellen aus dem Raum, damit nichts passieren kann.

Ruhiges Lob – kein Drama: Wenn Ihr Welpe brav alleine geblieben ist, begrüßen Sie ihn zwar liebevoll, aber vermeiden Sie übermäßige Aufregung. Sollte ein Missgeschick passiert sein oder hat er aus Langeweile etwas zerkaut, bleiben Sie nachsichtig, schimpfen würde er nicht verstehen. Loben Sie lieber die positiven Momente, in denen er ruhig geblieben ist.

Mit dieser schrittweisen Methode lernen Welpen meist erstaunlich schnell, kurze Zeit allein zu bleiben. Bleiben Sie konsequent und einfühlsam: Ihr kleiner Bichon wird so Vertrauen entwickeln und verstehen, dass allein sein nichts Schlimmes bedeutet. Im Gegenteil, nach einem Schläfchen allein freut man sich umso mehr aufs Wiedersehen!


Erste Grundkommandos beibringen

Schon im Welpenalter können Bichons spielerisch ein paar Grundkommandos lernen. Dabei gilt: Kurz und spaßig statt lang und streng. Ihr Welpe hat eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und soll die Übungen als Spiel begreifen. Aus Erfahrung weiß ich, dass liebevolle Konsequenz der Schlüssel ist, mit sanfter Stimme, Lob und vielleicht einem Leckerli zur richtigen Zeit. Hier sind die ersten Befehle, die sich für kleine Welpen eignen, und wie Sie sie beibringen können:

Name und Rückruf: Zunächst sollte der Welpe seinen Namen kennen und freudig zu Ihnen kommen. Rufen Sie seinen Namen plus ein Kommando wie “Komm her!” in fröhlichem Ton, wenn er gerade zu Ihnen schaut. Jeder Blickkontakt und Schritt in Ihre Richtung wird überschwänglich gelobt und belohnt. Kommt der Welpe angelaufen, gehen Sie in die Hocke, öffnen die Arme und freuen Sie sich riesig, so verknüpft er das Herankommen mit etwas Positivem.

„Sitz“ lernen: Dieses Kommando ist oft das einfachste und nützlichste Grundsignal. Halten Sie ein Leckerli dicht über die Nase Ihres Welpen und bewegen Sie es langsam nach hinten über seinen Kopf. Automatisch wird der Kleine sein Hinterteil auf den Boden setzen, um dem Leckerli zu folgen. In dem Moment sagen Sie freundlich „Sitz“ und geben ihm direkt die Belohnung. Nach ein paar Wiederholungen versteht Ihr schlauer Bichon, was Sitz bedeutet und meist setzt er sich bald schon auf das Wort hin.

„Platz“ und andere Kommandos: Hat Sitz geklappt, können Sie ähnlich spielerisch „Platz“ (Hinlegen) üben. Aus der Sitz-Position führen Sie ein Leckerchen vor der Hundenase langsam Richtung Boden. Sobald der Welpe dem Futter folgt und sich hinlegt, sagen Sie „Platz“ und loben ihn herzlich. Bleibt er ein, zwei Sekunden liegen, gibt’s wieder Lob, so lernt er gleich ein kleines “Bleib” mit. Auch ein Abbruchwort wie „Nein“ oder „Aus“ ist wichtig: Sagen Sie z. B. „Aus“, wenn der Welpe etwas Unerlaubtes ins Maul nimmt, und tauschen Sie den Gegenstand ruhig gegen ein Spielzeug oder Leckerli aus. So begreift er, dass Loslassen etwas Gutes mit sich bringt.

Geduld, Lob und Konsequenz: Jeder Welpe lernt in seinem eigenen Tempo. Bleiben Sie geduldig, auch wenn es mal nicht auf Anhieb klappt. Wichtiger als Strenge ist Konsequenz, verwenden Sie für jedes Kommando immer dasselbe Wort und belohnen Sie erwünschtes Verhalten sofort. Machen Sie täglich ein paar kurze Übungseinheiten von 5–10 Minuten, am besten wenn der Kleine ausgeruht ist. Mit der Zeit wird Ihr Welpe immer besser verstehen, was Sie von ihm möchten, und voller Freude mitmachen.


Denken Sie daran: Ein Welpe ist wie ein Kind, das spielerisch die Welt entdeckt. Jede Trainingseinheit sollte mit einem Erfolgserlebnis enden, dann geht Ihr Lockenkopf beim nächsten Mal wieder begeistert an die „Arbeit“. Für Sie als Besitzer ist es ebenso herzerwärmend zu sehen, wie Ihr Welpe lernt und Ihnen vertrauensvoll folgt.


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