Die Pflege des Bichon Frisé
"Der Hund ist das Schaufenster seines Eigentümers!"
Der Bichon Frisé hat keinen jahreszeitlichen Fellwechsel wie viele andere Hunderassen. Sein Fell ist gelockt, rein weiß, lang und besteht ausschließlich aus weichem Deckhaar, ganz ohne Unterwolle. Da es stetig nachwächst und nicht von allein ausfällt, müssen abgestorbene Haare regelmäßig ausgebürstet werden.
Bleiben sie im Fell hängen, können schnell schmerzhafte Verfilzungen entstehen, die sich nur schwer wieder lösen lassen. Ein vernachlässigtes oder verknotetes Fell ist nicht nur unschön, sondern kann für den Hund sehr unangenehm oder sogar schmerzhaft werden. Regelmäßige Pflege ist daher unerlässlich, damit das Fell locker, luftig und gesund bleibt und der Bichon sich rundum wohlfühlt.
Augenpflege
Die Augenpartie des Bichon Frisé benötigt besondere Aufmerksamkeit, da durch den Tränenfluss schnell feuchte Stellen entstehen können, die das empfindliche Gewebe reizen.
Zur täglichen, sanften Reinigung verwende ich die Augenpflege von Jean Peau. Ein paar Tropfen auf ein Wattepad geben und damit die Region rund um die Augen vorsichtig auswischen, so lassen sich Tränenreste und kleine Verschmutzungen schonend entfernen.
Achten Sie darauf, dass das Fell rund um die Augen regelmäßig gekürzt wird, damit keine Härchen ins Auge gelangen, denn das kann die Tränenproduktion zusätzlich anregen.
Sollte sich unter den Augen eine dauerhaft feuchte Stelle bilden, ist es wichtig, diese gut zu trocknen. In der feuchten Umgebung könnten sich sonst Bakterien oder Hefen ansiedeln, was die Augen zusätzlich reizen würde. Mit etwas Sorgfalt und einer festen Pflegeroutine bleiben die empfindlichen Augen Ihres Bichon sauber, gesund und frei von Reizungen.
Ohrenpflege
Die Ohrenpflege gehört zur regelmäßigen Routine beim Bichon Frisé, denn in den Gehörgängen wachsen feine Haare, die entfernt werden sollten, um die Belüftung zu fördern und Entzündungen vorzubeugen.
Diese feinen Haare werden vorsichtig mit den Fingern, einer speziellen Rupfzange oder einer Pinzette gezupft. Bitte nicht mit der Schere schneiden, da die scharfen Haarspitzen die empfindliche Haut im Ohr reizen können. Das kann Juckreiz auslösen und durch ständiges Kratzen schlimmstenfalls zu einer schmerzhaften Ohrenentzündung führen. Gerade am Anfang ist diese Prozedur für den Welpen ungewohnt, manchmal auch unangenehm. Doch wenn man regelmäßig und mit ruhiger Bestimmtheit immer wieder kleine Mengen an Härchen entfernt, gewöhnt er sich schnell daran, besonders wenn man dabei ruhig spricht und hinterher lobt.
Nach dem Zupfen wird das Ohr mit einem leicht befeuchteten Wattestäbchen oder Wattepad gereinigt. Verwenden Sie hierfür am besten einen milden Ohrreiniger aus dem Fachhandel oder vom Tierarzt und nur so viel, wie wirklich nötig. Wenn Sie eine Rötungen, unangenehmen Geruch oder häufiges Kratzen und Kopfschütteln bemerken, lassen Sie die Ohren bitte beim Tierarzt kontrollieren. So können Entzündungen früh erkannt und behandelt werden. Regelmäßige, sanfte Pflege schützt die empfindlichen Bichon-Ohren und sorgt dafür, dass Ihr kleiner Lockenkopf sich rundum wohlfühlt.
Krallen schneiden
Auch die Krallenpflege gehört zur regelmäßigen Körperpflege Ihres Bichon Frisé. Zu lange Krallen können beim Laufen stören, den Gang verändern oder im schlimmsten Fall zu schmerzhaften Fehlstellungen führen. Daher ist es wichtig, die Krallen regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf zu kürzen.
Zum Schneiden eignet sich eine Krallenzange aus dem Fachhandel. Besonders zu Beginn empfiehlt es sich, alle 14 Tage einen Blick auf die Krallen zu werfen, so bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie schnell sie bei Ihrem Hund nachwachsen. Ein großer Vorteil: Je häufiger geschnitten wird, desto mehr zieht sich die empfindliche Nervenbahn (das sogenannte „Leben“) zurück. So lässt sich nach und nach auch ein kürzerer Krallenstand erreichen, ohne Schmerzen für den Hund.
Am besten schneiden Sie die Krallen bei gutem Licht, damit Sie die durchscheinende Nervenbahn erkennen können. Bei hellen Krallen ist sie oft gut sichtbar, sie endet dort, wo die Farbe der Kralle dunkler wird. Schneiden Sie vorsichtig kurz davor ab. Bei dunklen Krallen ist besondere Vorsicht geboten: Hier empfiehlt es sich, die Kralle in ganz dünnen Scheibchen zu kürzen. Sobald ein heller, grauer oder rosa Punkt in der Mitte sichtbar wird, ist das ein Zeichen, dass die Nervenbahn beginnt ab hier bitte nicht weiter kürzen.
Sollte doch einmal ein kleines Malheur passieren und Sie erwischen ein Stück vom Leben, keine Sorge: In der Regel blutet es nur kurz und tut nicht lange weh. Wischen Sie die Stelle vorsichtig mit einem Zellstoff oder einem sauberen Tuch ab. Eine blutstillende Lösung aus der Apotheke kann hilfreich sein, ist aber meist gar nicht notwendig.
Mit etwas Übung wird die Krallenpflege schnell zur Routine und Ihr Hund wird es Ihnen danken, wenn das Laufen wieder leicht und beschwerdefrei ist.
Zahnpflege
Gesunde Zähne sind auch für Hunde wichtig – denn sie tragen nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern beugen auch langfristigen Problemen wie Zahnstein, Entzündungen oder Mundgeruch vor. Die Zahnpflege sollte deshalb nicht nur bei der Tierarztkontrolle stattfinden, sondern regelmäßig zu Hause unterstützt werden.
Schon wenige Tage nach der Futteraufnahme kann sich aus weichem Zahnbelag (Plaque) harter Zahnstein bilden, der das Zahnfleisch reizt und Entzündungen im Maul begünstigt. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig und regelmäßig entgegenzuwirken.
Ein wichtiger Faktor für gesunde Zähne ist die Beschaffenheit des Futters, strukturreiche Nahrung, Kauartikel oder bestimmte Trockenfutter können den Abrieb fördern. Noch effektiver ist jedoch die direkte Zahnhygiene durch regelmäßiges Zähneputzen. Am besten gewöhnen Sie Ihren Bichon schon früh ans Zähneputzen. Mit einer speziellen Hundezahnbürste und Hundezahnpasta (bitte keine Zahnpasta für Menschen verwenden!) werden die Zähne in sanften, kreisenden Bewegungen geputzt, besonders an den empfindlichen Übergängen zum Zahnfleisch. So wird weicher Belag entfernt und die Bildung von Zahnstein deutlich reduziert.
Damit die Zahnpflege wirklich wirksam ist, sollten die Zähne Ihres Bichons mindestens zweimal pro Woche für etwa fünf Minuten geputzt werden. Bei längeren Abständen kann sich bereits wieder Belag bilden, der sich mit der Bürste kaum noch entfernen lässt.
Mit ein wenig Übung und liebevoller Gewöhnung wird das Zähneputzen schnell zur Routine und Ihr Hund bleibt nicht nur fröhlich und munter, sondern auch rundum gesund.